Ein kniffliger Sport

Tischtennis ist ein schwieriger Sport. Der Ball erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 
170 km/h und dreht sich bis zu 150 Mal pro Sekunde um die eigene Achse. Wer da den Schläger z.B. einen Millimeter zu weit öffnet, schiesst den Ball sofort ins Aus.

Tischtennis-Techniken sehen von aussen zwar einfach aus, sind aber hochkomplex. Das richtige Timing (den richtigen Zeitpunkt den Ball zu treffen) ist äusserst schwierig zu finden, da der Ball den Schläger nur ca. 1/1000 Sekunde berührt und wir keine Zeit zum Überlegen haben. Alles muss instinktiv (automatisiert) ablaufen.

Richtig gespieltes Tischtennis ist eine Herausforderung für den Geist und den Körper. Die Konzentration ist sehr hoch, das Spieltempo ebenfalls, der Spieler steht allein am Tisch, gewinnt allein, verliert aber auch allein. Das braucht Nerven und die wollen wir stärken.

Aus allem bisher Gesagtem folgt, dass Tischtennis nicht wie Fussball oder Hockey gelernt und vermittelt werden kann, sondern eher so wie Tennis: gerade am Anfang (in den ersten beiden Jahren) ist ein hoher Trainingsaufwand nötig, sowohl für den Trainer als auch für den Spieler. Sehr viel individuelle Einzelarbeit ist gefragt und Übungen, die Rücksicht nehmen auf das momentane Können und die jeweilige körperliche und mentale Voraussetzung des betreffenden Spielers. Jeder Spieler braucht sein eigenes Training.

Wie oft trainieren pro Woche

Es hat sich gezeigt, dass ein einmaliges Training in der Woche einen einmal erreichten Trainingsstand erhalten kann. Ab zwei Mal Training pro Woche zeigt sich ein Fortschritt, ab drei Mal gibt es schnelle Fortschritte. Das gilt für praktisch alle Sportarten und alle Altersstufen und es gilt als erwiesen.

Es wäre also herausgeworfenes Geld, Zeit und Einsatz, für Euch als Spieler und für einen Trainer, wenn ihr zwar weiterkommen möchtet, aber nur einmal in der Woche trainieren wollt.
Im Tischtennisklub Emmen seit ihr in der glücklichen Lage, theoretisch drei Mal pro Woche trainieren zu können. Viele Klubs können nur zwei Mal, einige sogar nur einmal pro Woche trainieren, mit entsprechend ausbleibendem Erfolg.

Das bedeutet, dass wer in der neuen Fördergruppe mitmachen will und rasch grosse Fortschritte erzielen möchte, ausser dem Mittwoch auch noch am Montag oder am Freitag für 60 bis 90 min ins Training geht. 

Da es äusserst schwierig ist, gleichzeitig bei verschiedenen Trainern zu trainieren, gerade in den ersten beiden Jahren, solltet ihr dort aber nicht neue Techniken lernen oder gar Matchs spielen, sondern miteinander genau die Übungen durchmachen und trainieren, die wir am vorherigen Mittwoch im Training gemacht haben.

Euer NW-Verantwortliche würde über Euren Trainingsbesuch Buch führen.

Idealerweise wärt ihr dort zu viert am Tisch, je zwei spielen und die anderen beiden kontrollieren die beiden Spielenden.

Trainersituation Schweiz

Wir leben zurzeit in einer Zeit, in der Geld und egoistisches Verhalten die einzigen Werte zu sein scheinen. Der Einsatz für andere, halbehrenamtliche und ehrenamtliche Einsätze sind nicht gefragt und geniessen nur einen schwachen Ruf in der Gesellschaft.
Daher fehlen in sehr vielen Vereinen und Organisationen Helfer und Trainer. Kaum jemand will noch seine Freizeit „opfern“.

Im Tischtennis ist die Situation nochmals schlimmer, …

  • weil Tischtennis eher eine Randsportart ist, die nur selten im Fernsehen, Radio oder den Zeitungen kommt,
  • weil Tischtennis eine schwierige Sportart ist, die insbesondere am Anfang, in den ersten beiden Jahren, einen sehr hohen Trainereinsatz und Trainingsaufwand für die Spieler erfordert
  • und weil es ganz einfach in der Schweiz sehr wenige TT-Spieler hat, die selber ein geleitetes Training erlebt haben und daher gar nicht wissen, wie man Tischtennis gezielt beibringen kann
  • und in der Folge dessen viele Spieler zwar lange trainieren, aber nicht besser werden und dann frustriert mit Tischtennis aufhören, was wiederum die Trainier frustriert, weil sie vergeblich Zeit und Energie investierten.

    So suchen auch zurzeit viele, auch grössere Klubs als Emmen, dringend einen Nachwuchstrainer und finden keinen.